In der Gesangsausbildung liegt der Fokus häufig auf der Entwicklung der musikalischen Fertigkeiten. Je nach Interesse und Talent wird die Stimme in bestimmten Stilrichtungen ausgebildet, der eigene Schwerpunkt gefestigt.
Was in der Ausbildung jedoch i.d.R. zu kurz kommt, ist der betriebswirtschaftliche Aspekt des sängerischen Berufslebens sowie – und das ist noch entscheidender – ein auf Erfolg ausgerichtetes Mindset. Es wird selten vermittelt, was es bedeutet, freiberuflich zu arbeiten, was man braucht, um im Markt bestehen zu können. Viele freiberuflichen Sänger:innen starten in die Selbstständigkeit, ohne genauen Plan, wie sie ihre Karriere aufbauen wollen.
Ich zeige Dir, wie Du die häufigsten Fehler vermeidest und was Du brauchst, um als Sänger:in erfolgreich zu sein.
Heute erfährst Du etwas über die ersten beiden Gründe, die anderen folgen in Kürze!
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Gesangstechnische Grenzen
Im Sängeralltag werden hohen Anforderungen an die Stimme gestellt. Proben und Auftritte verlangen ihr einiges ab, dazu alles, das noch an Informationen verarbeitet werden muss, wie Gänge, Einsätze und nicht zuletzt die Kommunikation mit den Kolleg:innen. Körperliche Fitness und eine gute Gesangstechnik sind unabdingbar, um in diesem Umfeld langfristig zu bestehen.
Doch was, wenn die Anforderungen das Maß der Fähigkeiten überschreiten? In der Regel geht das Erfüllen der gestalterischen Vorgaben vor – und wenn man sie aus irgendeinem Grund gerade nicht optimal erfüllen kann, muss der Körper auf Kompensationen zurückgreifen. Kurzfristig ist das eine kluge Überlebensstrategie – doch langfristig überschreitet man damit die eigenen Grenzen und schadet der eigenen Stimme mit diesem Verhalten. Die Folgen liegen auf der Hand:
- die Stimme ermüdet immer schneller
- der gestalterische Spielraum wird durch zu viele Haltungen im Vokaltrakt zunehmend stark eingeschränkt
- das Singen wird mindestens unbefriedigend, schlimmstenfalls sogar schmerzhaft
Wenn dann noch Versagensängste hinzu kommen, ist die Karriere auf Abstieg vorprogrammiert.
Eine gute Gesangstechnik ist also unabdingbar. Als ausgebildete:r Sänger:in hast du natürlich eine Gesangstechnik und achtest
- auf das Zusammenspiel Deiner Atmung mit Deiner Stimmfunktion
- die Balance zwischen Stabilität und Flexibilität, allgemein im gesamten Körper, sowie im Vokaltrakt im Speziellen
- darauf, kompensatorische Haltungen zu entlarven und zu eliminieren – bist achtsam mit Deinem Instrument
- auf ausreichende Ruhephasen und eine gute Versorgung auf allen Ebenen: körperlich und mental
Eine Gesangstechnik ist also dann unterstützend, wenn sie einen effizienten Stimmgebrauch ermöglicht.
Die gute Nachricht ist: Die meisten Faktoren kannst Du selbst günstig beeinflussen!
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Persönliche Begrenzungen und Ängste
Wenn Deine Gesangstechnik an sich gut ist, es mit der Karriere aber dennoch unbefriedigend läuft, können auch unterschwellig arbeitende Begrenzungen und Ängste am Werk sein.
Wenn Du einerseits Träume hast, Dir Deinen Erfolg durchaus ausmalen kannst, aber in deiner Realität immer wieder an derselben Stelle scheiterst, kann es lohnenswert sein, Dein sogenanntes „Mindset“ zu überprüfen.
- Wie stehst Du wirklich dazu, Dich in der Öffentlichkeit zu zeigen?
- Kämpfst Du mit Lampenfieber? Das wäre ein Zeichen einer im Untergrund wirkenden Versagens- oder sogar Todesangst.
- Erlaubst Du Dir wirklich, erfolgreich zu sein?
- Wie steht es mit Deinem Selbstverständnis als Sänger:in?
- Bist Du wirklich bereit, in Deine volle Größe zu gehen, mit allen Konsequenzen, die das haben könnte? … also Erfolg zum Beispiel…
Dieses Mindset wird häufig unterschätzt – kein Wunder, denn es arbeitet im Untergrund, ist jahrelang trainiert und uns damit gar in der Regel gar nicht bewusst. Und dennoch sind diese Mechanismen stark und können konsequent den doch so ersehnten Erfolg verhindern.
Die gute Nachricht ist: das Mindset lässt sich ändern!
Wie Dich finanzielle Begrenzungen sowie unklare Kommunikation und die Frage nach der wahren Berufung in Deiner sängerischen Entwicklung hemmen können, erfährst Du in Kürze hier.